02.12.2020
Liebe Mitglieder der Gesellschaft für Außenpolitik, meine Damen und Herren,
das Jahr 2020 wird in die Annalen als eine weltgeschichtliche Zäsur eingehen, in der eine völlig unerwartete und tödliche Pandemie Menschen und Gesellschaften weltweit vor ungeahnte Herausforderungen gestellt und schreckliche Opfer gefordert hat. Wie immer bei derartigen umfassenden Krisen gibt es Verlierer und Gewinner: die Bilanzen für einzelne Staaten und Regionen, seien sie gesundheitlicher, gesellschaftlicher, wirtschaftlicher oder politischer Natur, werden erst mit einigem zeitlichen Abstand gezogen werden können.
Heute kann man aber schon sagen: in Deutschland haben der ganz überwiegende Teil der Bevölkerung durch vernünftiges Verhalten, haben Wissenschaftler, Ärzte und Pflegekräfte durch ihren sachkundigen und unermüdlichen Einsatz, haben die politisch Verantwortlichen auf allen Ebenen unseres politischen Systems durch auf Wissenschaft basierte Entscheidungen und demokratisch entschiedene Maßnahmen dazu beigetragen, dass wir im Vergleich zu anderen Staaten bisher sehr gut durch die Krise gekommen sind. Bayern, Deutschland und Europa werden bei allen gesundheitlichen, wirtschaftlichen und finanziellen Belastungen, die uns noch bevorstehen, insgesamt mit Vorteilen in die Zukunft gehen. Wir werden weiterhin versuchen, gerade in diesen unübersichtlichen und komplexen Zeiten, gemeinsam mit Ihnen die außen- und europapolitische Lage zu beleuchten und zu analysieren. Dass wir das zur Zeit nicht in der bisher üblichen Form tun können, tut uns sehr leid.
Die Gesellschaft für Außenpolitik hat sich rasch auf die neue Lage eingestellt: um die nicht mehr möglichen Publikumsveranstaltungen wenigstens einigermaßen zu ersetzen, haben wir unser Informationsangebot auf unserer Web-Seite verstärkt. Im „Forum Außenpolitik“ vermitteln wir Ihnen dort bequem aktuelle außen- und sicherheitspolitische Beiträge (www.foreign-affairs.info/forum-aussenpolitik), in unserer „Mediathek“ stellen wir sachkundige Interviews mit ExpertInnen und PolitikerInnen ein, die Sie sich jederzeit ansehen können (www.foreign-affairs.info/mediathek).
Die im Sommer an sich turnusmäßig fällige Mitgliederversammlung (auch zur Wahl eines neuen Vorstandes) haben wir stillschweigend auf den nächsten Sommer verschoben, in der Hoffnung, sie dann ohne einschränkende Bedingungen regulär durchführen zu können. Vereinsrechtlich ist es so, dass der jetzige Vorstand bis zur Wahl eines Neuen in der im Jahr 2018 gewählten Zusammensetzung im Amt bleibt.
Die Geschäftsstelle der Gesellschaft musste zu Beginn des Jahres 2016 wegen anstehender Renovierung aus dem Amerikahauses ausziehen. Die Hoffnungen, nach Abschluss der Arbeiten dort wieder unterzukommen, haben sich leider nicht erfüllt. Es wurden deshalb zu Anfang Oktober neue passende Räumlichkeiten in der Fürstenstrasse 15 angemietet. Wir haben den Umzug auch genutzt, um unsere Geschäftsstelle technisch auf den neuesten Stand zu bringen. Dies ermöglicht es uns, die Mitgliederverwaltung rationeller zu gestalten, in Zukunft können wir Ihnen zur Bezahlung Ihres Mitgliedsbeitrages auch das Einzugsverfahren anbieten. Sie erhalten dazu noch eine gesonderte Mitteilung im neuen Jahr.
Wir möchten allen Mitgliedern für ihre Treue zur Gesellschaft danken: gerade in der jetzigen Lage, in der wir uns bemühen, unser Angebot – wenn auch zwangsweise – in anderer Form aufrecht zu erhalten, ist Ihre Mitgliedschaft für uns besonders wichtig. Wir werden, sobald dies möglich ist, unsere üblichen Vortrags- und Versammlungsformate wieder aufnehmen, bis dahin werden wir unser Online-Angebot fortsetzen.
Wir hoffen, diese Zwischenzeit möglicherweise auch mit „Hybrid“-Veranstaltungen überbrücken zu können: nämlich mit Publikumsveranstaltungen mit (behördlich) begrenztem Teilnehmerkreis, die aufgezeichnet werden und auf unserer Web-Seite eingestellt werden.
Unser Dank gilt den Vorstandsmitgliedern für ihre kreative und entscheidungsfreudige Mitarbeit, ohne sie wäre die schnelle Anpassung an die neue Lage nicht möglich gewesen.
Der neuen Leiterin unser Geschäftsstelle, Frau Groß von Trockau, sowie Gräfin Clary, die weiterhin in der Geschäftsstelle tätig sein wird, danken wir für ihre Flexibilität und die unermüdliche Aufrechterhaltung des Bürobetriebes auch in schwierigen Corona- und Umzugszeiten.
In der festen Zuversicht, dass das kommende Jahr 2021 besser sein werde als das ablaufende, wünschen wir Ihnen von Herzen alles Gute, eine friedliche Weihnacht und einen guten Rutsch, vor allem aber, bleiben Sie gesund.
Ihre
Konrad Max Scharinger, Botschafter a.D.
Erster Vorsitzender
Prof. Dr. Marie-Janine Calic
Zweite Vorsitzende
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