Der Autor hat im Oktober 2022 bei der Gesellschaft für Außenpolitik einen Vortrag gehalten zu Thema „Der Preis eines Handelskriegs mit China“. In seinem im März 2023 erschienenen Buch beschreibt Felix Lee die Geschichte der Familie Lee, seiner Großeltern in Nanjing, seines Vaters, der mit zwölf Jahren 1948 von Nanjing nach Taiwan flüchtete und sein eigenes Leben in Wolfsburg und Peking.

Der Vater floh als Kind 1948 von Nanjing nach Taiwan, studierte in den Sechzigerjahren in Aachen Maschinenbau und promovierte, ging dann zu Volkswagen in Wolfsburg, wo er in den Siebzigerjahren eine Forschungsgruppe in der Motorenentwicklung leitete. Als einziger Chinese bei Volkswagen spielte er bei den ersten Kontakten mit der chinesischen Regierung eine wichtige Rolle und trug später als Generalvertreter von Volkswagen in Peking wesentlich dazu bei, dass sich Volkswagen als eine der ersten großen Automobilfirmen in China erfolgreich investierte und einen großen Marktvorsprung erzielte.

Man erfährt viel über die Entwicklung Chinas vom Ende der Dreißigerjahre bis in die neueste Zeit. Der Autor hat drei Handlungsstränge auf spannende Weise miteinander durchwoben: Die Geschichte seiner Familie, die politische und wirtschaftliche Entwicklung Chinas und die Geschichte von Volkswagen in China. Darüber hinaus gibt uns Felix Lee, der 8 Jahre Korrespondent für die TAZ und andere Zeitungen in Peking war, sachkundige Einblicke und Hintergrundbetrachtungen über die Entwicklung der chinesischen Gesellschaft sowie über die derzeitigen Herausforderungen im deutsch-chinesischen Verhältnis. Das Buch ist für Chinakenner und Chinainteressierte gleichermaßen lesenswert.