Die Todesstrafe in Japan – Zugleich ein Beitrag zur Straftheorie

11.10.2024 - 17:00 Uhr

Prof. Dr. Dres. h.c. Makoto Ida

In Japan gibt es weiterhin die Todesstrafe, die zwar nicht häufig, jedoch regelmäßig verhängt und vollstreckt wird. Nutzen und Notwendigkeit der Strafe sind in Japan umstritten, auch wenn sich eine Mehrheit der Bevölkerung bei Umfragen für die Beibehaltung ausspricht. Makoto Ida, einer der führenden Strafrechtswissenschaftler des Landes, hat ein Buch mit dem Titel des Vortrags geschrieben, in dem er die Todesstrafe aus der Perspektive der Straftheorie betrachtet. Das Buch, auf das er sich in seinem Vortrag bezieht, hinterfragt die Bedeutung der Theorie von Strafe als Vergeltung, welche heute in der japanischen Strafrechtswissenschaft vorherrschend ist und sowohl von Befürwortern der Todesstrafe als auch denjenigen, die sich für ihre Abschaffung aussprechen, als Grundlage herangezogen wird. Damit zeigt er die Prämissen der aktuellen japanischen Debatte und ihre Probleme auf. Sein Buch ist in Japan auf großes Interesse gestoßen und hat die festgefahrene Diskussion in Wissenschaft und Gesellschaft wieder angeregt. Das Buch wurde nun von Prof. Dr. Matthias K. Scheer ins Deutsche übersetzt und damit für den deutschsprachigen Raum erschlossen.

Makoto Ida wurde im Jahre 1956 geboren. Zurzeit ist er Professor an der Chūō-Universität Hōka Daigaku-in (Law School), Professor emeritus an der Keiō-Universität und Dr. jur. der Universität zu Köln. Prof. IDA war u. a. Mitglied des Science Council of Japan, Vorsitzender des Religious Juridical Persons Council des Kulturministeriums und Vorsitzender der Legislativkommission am Justizministerium. Zurzeit ist er u. a. Berater des Justizausbildungsinstituts des Obersten Gerichtshofs und seit Februar 2024 Vorsitzender der Kommission „Runder Tisch über die Todesstrafe“. Prof. IDA ist Ehrendoktor der Universität des Saarlandes und der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg. Ihm wurde der Philipp Franz von Siebold-Preis (Alexander von Humboldt-Stiftung), der Eugen-und-Ilse-Seibold-Preis (Deutsche Forschungsgemeinschaft), der Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland (Verdienstkreuz am Bande), der Orden Shiju Hōshō (Medaille am violetten Band) durch den japanischen Kaiser sowie der Wissenschaftspreis 2023 der Chūō-Universität verliehen.

Die Präsidentin des Landgerichts München I als Hausherrin des Justizpalastes und der Präsident der Deutsch-Japanischen Juristenvereinigung werden eine kurze Einführung halten.

Anmeldung
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Ort
Justizpalast München

Prielmayerstr. 7
80335 München

Festsaal 134

 

 

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Forschungsstelle für japanisches Recht der Universität Augsburg

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