Prof. em. Dr. Günther Schmid

Seit dem Ende des 2. Weltkrieges hat kein Ereignis die Weltbevölkerung so traumatisiert wie die COVID-19-Pandemie mit weltweit sieben Millionen Toten (in Deutschland allein 170 000). Die globale Erfahrung der Verletzlichkeit, Verwundbarkeit und Abhängigkeit von lebenswichtigen Versorgungs- und Lieferketten und die daraus resultierende kollektive Risikowahrnehmung der Welt als „immunologische Risikogemeinschaft“ war neu und historisch beispiellos. Zusammen mit Putins Vernichtungskrieg gegen die Ukraine im dritten Pandemie-Jahr haben beide epochalen Ereignisse eine historische Zeitenwende eingeleitet, welche die globalen geopolitischen Machtverschiebungen massiv beschleunigt und den weltweiten Systemwettbewerb zwischen liberal-demokratischen und autoritären Systemen erheblich verschärft hat. Perspektivisch zeichnen sich erste Konturen einer konfrontativen Welt(un)ordnung im Übergang zu einer neuen multipolaren Machtverteilung ab, die Europa und Deutschland vor völlig neue Herausforderungen stellt.

Einführung: Konrad M. Scharinger, 1. Vorsitzender der Gesellschaft für Außenpolitik

Günther Schmid hat sein Studium der Politikwissenschaft, Internationalen Politik, Neueren Geschichte sowie des Staats- und Völkerrechts an der Ludwig-Maximilians-Universität und im Ausland absolviert. Nach Magister Artium 1975 und Promotion 1978 Wissenschaftler Assistent und Lehrbeauftragter am Seminar für Internationale Politik am Lehrstuhl Prof. Dr. Gottfried-Karl Kindermann in München sowie Lehr-, Referenten- und Gutachtertätigkeit im nationalen und internationalen Bereich. Von 1985 bis 2013 im nachgeordneten Geschäftsbereich des Bundeskanzleramtes mit Zuständigkeit für internationale (Sicherheits-)Politik und globale Fragen (Schwerpunkt: China) sowie Inhaber einer Professur für Internationale Politik an der Beamtenhochschule München/Berlin.

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Museum Fünf Kontinente

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